Eine besondere Bank zweimal in Hennigsdorf

Bank gegen Rassismus an Oberschule „Adolph Diesterweg“ übergeben

Eine Anti-Rassismus-Bank steht seit dem 9. November 2022 auf dem Schulhof der Oberschule „Adolph Diesterweg“ in Hennigsdorf. Diese Bank ist eine von 170 weiteren an 105 verschiedenen Standorten im Land Brandenburg. Sie wurde während einer Feierstunde in der Aula der Schule übergeben. Gekommen waren Schülerinnen und Schüler der SOR-Gruppe, das steht für den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Und es gab Gäste aus der Stadt, aber auch aus Oranienburg sowie aus der Landeshauptstadt Potsdam: Bürgermeister Thomas Günther, Michael Brentrup (Abteilungsleiter in der Staatskanzlei in Vertretung des verhinderten Staatssekretär Dr. Benjamin Grimm), Claudia Schlaier (Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“), Werner Scheeren (Schulamt), Juliane Lang (Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Oberhavel), Susann Reißig (Kreisjugendring Oberhavel e.V.), Árpád Nagy (Ausländerbeirat), Annette Koegst (Sprecherin H.A.L.T.), Ute Bartels (Koordinatorin H.A.L.T.).

Schulleiter Frank Hering erinnerte in seiner Begrüßung zunächst an das geschichtsträchtige Datum: Am 9. November 1938 sei die Reichspogromnacht gewesen, am 9. November 1989 fiel die Mauer. Und da die Schule sehr aktiv sei im Kampf gegen Rassismus, sei das Aufstellen dieser Bank eine logische Konsequenz. Untermalt wurde dies mit dem Rap-Video „Hand in Hand“, das vor ein paar Jahren von Schülerinnen und Schülern mit dem damaligen Schulsozialarbeiter Johannes Otto in Kooperation mit dem Schulpaten und Musiker Davis Eisape erstellt wurde.

Es schlossen sich bewegende Reden des Bürgermeisters, des Vertreters der Staatskanzlei und einiger Mitglieder der SOR-Gruppe der Schule an.

Bürgermeister Thomas Günther erzählte von dem jüdischen Mädchen Karin. Karin konnte mit ihrem Bruder aus Hennigsdorf bzw. Deutschland flüchten, überlebte und kam später immer wieder in ihre Heimatstadt auf Besuch. Ihr hätte die Anti-Rassismus-Bank sehr gefallen. Denn sie ist auch eine Mahnung. „Möge die Bank alle darauf Sitzenden erinnern, dass kein Mensch mehr wert ist als der andere und dass das Wort tolerant bedeutet, jeden Einzelnen so zu akzeptieren, wie er ist“, so Bürgermeister Thomas Günther.

Auch Michael Brentrup, Mitarbeiter in der Staatskanzlei, zeigte sich sehr angetan von der Bank und ihrem Standort an einer Schule. „Die Schule ist ein Spiegel unserer bunten und vielfältigen Gesellschaft. In ihr finden sich viele der Konflikte, die es auch ansonsten in unserer Welt gibt, wieder. Damit sich trotzdem alle wohlfühlen, muss Schule ein lebendiger Ort der Verständigung, der Auseinandersetzung, aber auch der Kompromisssuche sein.“

Mitglieder der SOR-Gruppe trugen die Bank gegen Rassismus an ihren neuen Standort und nutzen sie sofort im Sinne der Ansprachen. Die Bank sei der ideale Ort, um Freundschaften zu schließen. „Was hier aber keinen Platz haben sollte, das ist Rassismus.“

Vergleichbare Bänke sind bereits deutschlandweit an anderen öffentlichen Plätzen zu finden.

Noch am selben Tag berichteten einige Teilnehmerinnen in den sozialen Medien über die sehr gelungene Veranstaltung (Staatskanzlei und Kreisjugendring, jeweils auf Facebook).

Auch Oberschule „Albert Schweitzer“ besitzt nun eine Bank gegen Rassismus

Die zweite Anti-Rassismus-Bank hat H.A.L.T. am Internationalen Tag gegen Rassismus 2023 übergeben im Rahmen eines von Schülerinnen und Schülern gestalteten Programmes.

Die Musik der Trommel-AG und die Rede des Schulleiters Sebastian Mrosek stimmten am 21.03.2023 ein auf das Thema: Einstehen für Toleranz und gegen Ausgrenzung. Der Schwerpunkt der Projektarbeit im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2023 lag in den 7. bis 9. Klassen, die das Programm für den Antirassismus-Tag vorbereitet hatten, beim Thema Vorurteile. Ihre Ergebnisse dazu präsentierten die Schülerinnen und Schüler in einer szenischen Darstellung und mit einem mehrere Meter langen Banner. Die stellvertretende Schülersprecherin berichtete über die verschiedenen Projekte und brachte es so auf den Punkt: „Niemand ist schlechter oder besser als andere. Wir wollen ein Zeichen für Toleranz, Respekt, Zusammenhalt und ein gemeinsames Miteinander an der Schule setzen.“

Eine Schülerin sang im Anschluss ein selbstgeschriebenes Lied in türkischer Sprache, spielte Gitarre dazu und wurde von Lehrern auf der Gitarre und am Klavier begleitet.

Schließlich wurde die Bank übergeben und an alle appelliert: „Lebt bitte dieses Thema – kein Platz für Rassismus!“